Spannender hätte es nicht kommen können: Am letzten Spieltag der Nordliga 1 gewannen die Tennis-Herren-40 der SG TSV/DJK Herrieden das Aufstiegs-Endspiel gegen den favorisierten SC Worzeldorf Nürnberg mit 5:4 und spielen nach der zweiten Meisterschaft in Folge künftig in der Landesliga 2.
In der entscheidenden Partie trafen mit den Altmühlstädtern und Worzeldorf die beiden mit Abstand stärksten Mannschaften der Nordliga 1 aufeinander. Die Gäste hatten die Landesliga im Vorjahr nur aufgrund einer Spielabsage „zwangsverlassen“ müssen und traten auch in Herrieden mit den beiden slowenischen Spielertrainern Matjaz Zorko und Aljosa Gomzi sowie der starken Nummer eins Sascha Albert an. Aus der ersten Einzelrunde, die teils bei böigem Wind ausgetragen wurde, ging die SG durch überzeugende Siege von Thomas Schmidt (gegen Gomzi) und Markus Seitz mit einer 2:1-Führung hervor, nur André Meier musste sich im Matchtiebreak mit einer Zerrung gegen den gut aufspielenden Jörg Dittrich geschlagen geben.
In den drei Abschlusseinzeln nahm die Dramatik dann so richtig zu – die Spannung war förmlich zum Greifen. An Position fünf lag Matthias Brunner als klarer Favorit schon deutlich in Front, ehe es noch in den Matchtiebreak ging, den er dann jedoch verdient gewann. An Position eins und drei lieferten sich Torsten Schumann und Markus Maurer gnadenlose Rallyes mit Sascha Albert und Matjaz Zorko. Beide gingen dabei an ihr absolutes Limit – immer wieder lautstark nach vorne gepeitscht vom Herrieder Stab. Maurer gewann die Schlacht gegen Zorko am Ende hauchdünn mit 10:8 im Matchtiebreak, ehe es Kapitän Schumann vorbehalten war, mit einem 7:6, 7:5 gegen Albert für die umjubelte und nie erwartete vorzeitige Entscheidung nach den Einzeln zu sorgen. Die drei Doppel wurden zu fortgeschrittener Stunden den sympathischen Gästen überlassen, die als Zweiter noch Chancen auf den Mitaufstieg haben.
Auf Herrieder Seite zahlten sich nicht nur im Aufstiegs-Finale die absolute mannschaftliche Geschlossenheit und der enorme Siegeswille aus. Im Lauf der Saison wurde immer wieder etwas rotiert, was der Ausrichtung und Stärke des Teams jedoch nie einen Ablass tat. Als Aufsteiger in der Liga, feierte man zunächst zwei 7:2-Siege gegen den TC Dietenhofen und beim TC Goldbach Nürnberg, ehe der TC Roßtal glatt mit 9:0 geschlagen wurde. Weiter ging es mit einem 6:3 beim TC Roth bei Nürnberg, gefolgt von einem 9:0 beim TC Rednitzhembach. Das 5:4 gegen den SC Worzeldorf Nürnberg war nun der krönende Abschluss und der Landesliga-Aufstieg ein wunderbares selbstgemachtes Geschenk im 50. Jahr der Abteilungsgeschichte.
Ein besonders beeindruckender Aspekt des Erfolgs ist insbesondere die Tatsache, dass die tennisverrückten Routiniers an allen Spielwochenenden gleich doppelt antraten und neben den Herren 40 auch noch das komplette Herren-Team in der Nordliga 1 bildeten. Gerade diese Doppelbelastung machte die Saison zu einer immensen Herausforderung, die mit einem gemeinsamen Kraftakt gemeistert werden konnte. Kaum zu glauben, dass die Wettkampfrunde ohne größere Verletzungen über die Bühne ging und die ersten Herren mit einem Altersschnitt von gut Mitte 40 in der Spielklasse mit teils über 20 Jahre jüngeren Teams den dritten Platz erreichten. Auch das Derby gegen den FC/DJK Burgoberbach ging mit 7:2 an Herrieden. Zudem wurde auch eine zweite Herren-40-Mannschaft gegründet, die mit guten Spielern aus dem bisherigen Stammkader in der Nordliga 3 im vorderen Ligadrittel agiert. Die erste Formation will im neuen Jahr in der Landesliga 2 weiterhin eine sehr gute Rolle spielen und auch im Herrenbereich zeichnet sich durch mehrere Neuzugänge bzw. Rückkehrer eine Entspannung der Situation mit weiteren neuen sportlichen Perspektiven ab.
Das Foto oben zeigt das Herrieder Aufstiegsteam: (stehend von links) André Meier, Markus Maurer, Michael Meier, Christian Treffer, Matthias Brunner, (vorne von links) Martin Schmidt, Markus Seitz, Torsten Schumann und Thomas Schmidt.